KOEHLER IST BEGRÜNDER DES AESTHETISCHEN PRINZIPS DÉCOLLAGE

          WIE AUTOR DES BEGRIFFS  SEIT 1948 VERFOLGTE ER DIE DEKOM-

          POSITION ALS BILDNERISCHES PROGRAMM UND REALISIERTE DAS PRIN-

          ZIP DÉCOLLAGE IN DIVERSEN TECHNIKEN UND MATERIALIEN  DAS

          PRINZIP DÉCOLLAGE IMPLIZIERT EINE ABSAGE AN KLASSISCHE VERFAH-

          REN DER KUNSTPRODUKTION, DIE AUF ADDITION VON MATERIAL BERU-

          HEN   'NICHT SUMMATION, SONDERN REDUKTION' (KOEHLER)  

          INSBESONDERE IMPLIZIERT DIE DÉCOLLAGE EINE SCHARFE ABSAGE AN

          DAS PRINZIP DER COLLAGE  'MAN MACHT DÉCOLLAGEN, UM COLLA-

          GEN ZU VERHINDERN' (KOEHLER) 





       
      Collagen, Décollagen. Collagen gibt es
      seit langem, Décollagen macht Koehler.
      So erfindet man nicht nur seine Kunst-
      werke, man erfindet auch ihre Erfin-
      dung die Methode ihrer Herstellung.
      Daß der Akzent in der Kunst auf dem
      »Machen« nicht dem »Wahrnehmen«
      liegt, ein Grundsatz moderner Ästhetik,
      wird damit bestätigt. Realisationsästhetik
      ist an die Stelle der Perzeptionsäthetik
      getreten.

            - Max Bense. 1959

      Diese Lust am Wagnis, dieses hohe
      Maß an Determination, das Koehler
      auf sich nimmt und dem er sich mit
      jeder neuen Arbeit aufs neue aussetzt,
      die entscheidenden Rolle, die er den
      Vorbereitungen und dem richtigen
      Einsatz gibt, sind es, die seine Arbei-
      ten für die heutige Avantgarde, für
      die augenblickliche Situation der
      Kunst so wichtig machen.

           - Wieland Schmied. 1963